Ärztepräsident offen für stundenweise Teilzeit-Krankschreibungen

Ein kleines Stück Normalität bei ihrer Arbeit als Ärztin

Niemand geht gerne krank zur Arbeit. Schon gar nicht, wenn man selbst im Gesundheitswesen tätig ist. Doch manchmal lässt es sich nicht vermeiden. Vor allem in systemrelevanten Berufen müssen Beschäftigte im Zweifel trotz Krankheit zur Arbeit gehen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Die Folge: häufig eine längere Krankschreibung.

Kritik an bisherigen Regelungen

Diese Praxis wird schon lange kritisiert. Denn sie ist weder für die Beschäftigten noch für die Arbeitgeber von Vorteil. Beschäftigte, die trotz Krankheit arbeiten, gefährden ihre Gesundheit und die ihrer Kollegen. Arbeitgeber müssen aber auch für erkrankte Mitarbeiter einspringen und können im schlimmsten Fall sogar haftungsrechtlich belangt werden.

Teilzeit-Krankschreibungen im Gespräch

Als Lösung für dieses Problem werden seit langem Teilzeit-Krankschreibungen gefordert. Dabei könnten Beschäftigte trotz Krankheit stundenweise weiterarbeiten. Dies würde ihnen ermöglichen, ihre Arbeitspflichten zumindest teilweise zu erfüllen und so eine längere Krankschreibung zu vermeiden. Arbeitgeber könnten so die Arbeitsausfälle besser kompensieren und würden nicht mehr gezwungen sein, erkrankte Mitarbeiter arbeiten zu lassen.

Ärztepräsident begrüßt Vorschlag

Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, hat sich nun für die Einführung von Teilzeit-Krankschreibungen ausgesprochen. Er sagte, er könne sich vorstellen, dass ein Arzt, der beispielsweise einen grippalen Infekt hat, stundenweise in seiner Praxis arbeitet. So könne er seine Patienten weiterhin versorgen und gleichzeitig seine Gesundheit schonen.

Vorteile für alle Beteiligten

Teilzeit-Krankschreibungen hätten nach Ansicht von Experten viele Vorteile. Sie würden Beschäftigten eine bessere Möglichkeit geben, ihre Gesundheit zu schützen und gleichzeitig weiterhin ihre Arbeit auszuüben. Arbeitgeber könnten so Arbeitsausfälle besser kompensieren und würden nicht mehr gezwungen sein, erkrankte Mitarbeiter arbeiten zu lassen. Und auch die Patienten würden von einer besseren Versorgung profitieren.