Teilzeit-Krankschreibungen: DGB kritisiert Gesetz als "absurd"
Neuerungen stoßen auf Unverständnis bei Gewerkschaft
Arbeitsminister Heil verteidigt Gesetzesänderung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die neuen Regelungen zur Teilzeit-Krankschreibung scharf kritisiert. "Teilzeit-Arbeitsunfähigkeit ist absurd", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel laut einer Mitteilung vom Mittwoch.
Das neue Gesetz sieht vor, dass Ärzte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen künftig nur noch für volle oder halbe Tage ausstellen dürfen. Bisher konnten sie auch Bescheinigungen für einzelne Stunden ausstellen.
Der DGB argumentiert, dass die Teilzeit-Krankschreibung insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder psychischen Problemen wichtig sei. "Für viele Beschäftigte ist es schlicht unmöglich, an einem Tag acht Stunden am Stück zu arbeiten", sagte Piel.
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verteidigte die Gesetzesänderung. Sie sei notwendig, um den Missbrauch von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen einzudämmen, sagte er der "Rheinischen Post".
Der DGB kündigte an, sich gegen die neuen Regelungen zu wehren. "Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Teilzeit-Krankschreibung wieder möglich wird", sagte Piel.