Justiz-Skandal: Staatsanwalt als Maulwurf der Kokain-Mafia in U-Haft
Ermittler verdächtigen Staatsanwalt, Informationen aus Verfahren an Drogenhändler weitergegeben zu haben
Festnahme nach jahrelangen Ermittlungen
Der langjährige Staatsanwalt, der wegen Verdachts auf Weitergabe von Informationen aus laufenden Verfahren an Drogenhändler in Untersuchungshaft sitzt, wurde nach jahrelangen Ermittlungen festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt gegen den Juristen wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt.
Laut der Ermittler soll der Mann Informationen zum Stand laufender Ermittlungsverfahren an Personen weitergegeben haben, die in das Drogengeschäft verwickelt sein sollen.
Durchsuchungen führten zur Festnahme
Bei Durchsuchungen der Wohn- und Büroräume des Staatsanwalts wurden Beweismittel sichergestellt, die den Verdacht gegen ihn erhärteten.
Daraufhin wurde er festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete.
Die Ermittlungen dauern an.
Staatsanwaltschaft verurteilt Vorgehen des Beschuldigten scharf
Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe verurteilte das Vorgehen des Beschuldigten scharf.
In einer Erklärung hieß es, der Verdacht gegen den Staatsanwalt stelle einen schweren Vertrauensbruch dar.
Die Staatsanwaltschaft betonte, sie werde alles daran setzen, den Fall aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Justizministerium prüft Konsequenzen
Das Justizministerium Baden-Württemberg prüft derzeit, welche Konsequenzen sich aus den Vorwürfen gegen den Staatsanwalt ergeben.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erklärte, er sei über den Fall "bestürzt und empört".
Er forderte eine schnelle und umfassende Aufklärung des Falls.
Fall erschüttert Vertrauen in Justiz
Der Fall hat das Vertrauen in die Justiz erschüttert.
Die Justizministerin des Landes, Marion Gentges (CDU), sprach von einem "schweren Schlag für die Justiz".
Sie betonte, dass die Justiz alles tun werde, um das Vertrauen der Bürger wiederherzustellen.