Staatsanwalt soll Kokain-Mafia gewarnt haben
Ermittlungen gegen Düsseldorfer Oberstaatsanwalt
Interne Durchsuchung bei Düsseldorfer Justiz
Gegen einen Düsseldorfer Oberstaatsanwalt wird wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Köln durchsuchte am Mittwochmorgen die Räume der Staatsanwaltschaft und des Oberlandesgerichts Düsseldorf.
Der 59-Jährige soll einen Beschuldigten im Verfahren gegen eine mutmaßliche Kokainbande im August 2022 vor einer bevorstehenden Razzia gewarnt haben. Dies geht aus einem Bericht des "Spiegel" hervor, der sich auf interne Ermittlungserkenntnisse beruft.
Der Beschuldigte soll daraufhin untergetaucht sein und sei bis heute flüchtig. Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte am Mittwoch die Ermittlungen gegen den Düsseldorfer Oberstaatsanwalt, wollte sich aber nicht zu Einzelheiten äußern.
Bei der Durchsuchung wurden laut "Spiegel" Unterlagen beschlagnahmt. Der Oberstaatsanwalt sei bereits am Dienstag suspendiert worden. Er soll schon häufiger mit umstrittenen Entscheidungen aufgefallen sein.
Sollte sich der Verdacht der Strafvereitelung im Amt erhärten, droht dem Oberstaatsanwalt eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.